In den letzten Jahren hat das Refugium an Beliebtheit gewonnen und sich zu einem Trend in der Meerwasseraquaristik entwickelt. Es ist eine der ältesten Methoden, Aquarienwasser zu filtern. Ein Refugium ist ein Ort, an dem wir Makroalgen halten, aber auch Bakterien und wirbellose Tiere siedeln sich hier an. Die Algen bauen anorganische Verbindungen ab, während die Bakterien und wirbellosen Tiere organische Stoffe aus dem Hauptaquarium abbauen. 

Brauchen Sie ein Refugium?

Ein Refugium ist nicht unbedingt notwendig, um ein schönes Riffaquarium zu haben. Ein Refugium in einem Meerwasseraquarium hat jedoch eine Reihe von Vorteilen.

Das Refugium trägt dazu bei, den NO3- und PO4-Gehalt im Aquarium niedrig zu halten, das Wachstum störender Algen zu kontrollieren und, was sehr wichtig ist, den richtigen pH-Wert des Aquariums zu stabilisieren und zu erhalten.

Das Refugium ersetzt oder ergänzt in gewissem Maße die Arbeit eines Abschäumers. Es ist ein ökologischer Ansatz zur Beseitigung von Schadstoffen aus dem Aquarienwasser.

Optimale Refugiumgröße 

Je größer das Refugium, desto besser. Die kleinste sinnvolle Größe beträgt 20 % des Volumens des Aquariums. Ich kenne Fälle, in denen das Refugium das gleiche Volumen wie das Aquarium hatte oder sogar größer war als das Hauptaquarium.

Makroalgen

Ich empfehle Chaetomorpha oder chaeto. Sie wachsen schnell, entwickeln sich aber nicht geschlechtlich wie Caulerpa sp. (die im Aquarium Probleme verursachen kann).

Geben Sie einfach eine Ladung Algen hinein und lassen Sie sie wachsen. Sobald sie das Refugium voll machen, schneiden Sie sie ab und entsorgen sie, teilen sie mit anderen Aquarianern oder verkaufen sie.

Beleuchtung

Damit die Algen im Refugium effektiv wachsen können, muss eine gute Beleuchtung vorhanden sein. Eine spezielle Beleuchtung für das Refugium mit einem Spektrum, das für das Pflanzenwachstum ausgelegt ist (Bereich 4500-6500 K), funktioniert hier gut.

Wie lange sollen die Algen im Refugium beleuchtet werden?

Die Meinungen darüber sind geteilt. Bis heute hat niemand bewiesen, dass ein bestimmtes Beleuchtungsschema für ein Refugium ideal ist, zumindest nicht für alle Systeme. Mit Algen bepflanzte Refugien scheinen gut zu funktionieren, wenn sie mindestens 10 oder 12 Stunden intensives Licht pro Tag erhalten. 

Es gibt Aquarianer, die das Refugium 24 Stunden am Tag beleuchten, und der Effekt ist auch nicht schlecht.

Eine erwähnenswerte Methode ist die so genannte umgekehrte Lichtzeit über dem Refugium. Dies beruht auf der Tatsache, dass das Licht im Hauptaquarium über dem Refugium angeht, wenn es ausgeht. Der Vorteil ist, zumindest theoretisch, dass der pH-Wert im Meerwasseraquarium nachts sinkt. Wenn wir nachts das Licht über dem Refugium laufen lassen, stabilisiert dies den pH-Wert im Aquarium. Mit diesem Ansatz kann die tägliche pH-Schwankung stabilisiert werden.

Sollte ich das Refugium zusätzlich ergänzen, damit die Algen schneller wachsen?

Für das Wachstum des Refugiums ist kein spezielles Wasser erforderlich. Mir sind jedoch Fälle bekannt, in denen erfahrene Aquarianer Eisen dosieren. Auch Präparate für das Refugium sind im Handel erhältlich.

Tiere im Refugium 

Kleine Krebstiere gehören zu den besten Organismen für die Aufzucht in einem Refugium. Copepoden, Amphipoden, Mysis-Garnelen und andere kleine Lebewesen sind eine beliebte Nahrungsquelle für Meeresfische. Es ist fast unmöglich, sie im Hauptaquarium zu züchten, da sie sich nicht schnell genug vermehren können, bevor sie gefressen werden. In einem Refugium wird jedoch gelegentlich eine gewisse Menge in das Hauptbecken gepumpt, was ein schmackhaftes Festmahl für die stets hungrigen Fische darstellt.

Wie man ein Refugium baut

Die gebräuchlichste Methode ist der Einbau einer speziellen Kammer im Technikbecken. Eine andere Möglichkeit besteht darin, ein zusätzliches Aquarium über eine Umwälzpumpe an das System mit dem Technikbecken anzuschließen. Sie können das ganze System leicht selbst bauen oder ein fertiges Refugium in einem Aquariengeschäft kaufen.

Reduktion der Algen im Refugium

Alle zwei bis vier Wochen (je nach der Geschwindigkeit des Algenwachstums) sollten wir einen Teil der Algen aus dem Refugium entfernen. Dadurch wird Platz für weiteres Wachstum geschaffen. Die wachsenden Algen absorbieren die ungünstigen Verbindungen aus dem Aquarium, und der gesamte auf dem Refugium basierende Filtrationsprozess wird fortgesetzt.

Zusammenfassung

Wenn Sie ein Meerwasseraquarium einrichten möchten und über zusätzlichen Platz im Technikbecken verfügen oder ein Technikbecken mit Platz für ein zusätzliches Aquarium bauen, dann ist die Einrichtung eines Refugiums eine Überlegung wert. 

Würde ich ausnahmslos jedem ein Refugium empfehlen? Nein, obwohl es eine Lösung ist, die besondere Vorteile bietet. Es sollte jedoch bedacht werden, dass es sich um eine von vielen Arten der Filtration handelt. Ein gut eingerichtetes Aquarium mit der richtigen Anzahl von Fischen filtert das Wasser selbst und hält die Parameter auf dem richtigen Niveau. Wenn Sie einen größeren Fischbesatz planen, tageszeitliche Schwankungen ausgleichen wollen oder einfach ein schönes Refugium haben möchten, ist das durchaus machbar.